Grab- und Gedächtnismale

Kulturelles Gedächtnis hat seinen Ursprung und Kern im Totengedenken. In diesem Zusammenhang kommen Grabmale, Epitaphe und Inschriften als Medium der Erinnerung in den Blick. Seit der erneuten Umgestaltung der Kollegienkirche in den 1590er Jahren und der damit erfolgten Wiederherstellung des sakralen Raumen, rückte die Kirche als Ort des akademischen Gedächtnisses in das Blickfeld. Der Auf- und Ausbau eines eigenen Gedächtnisortes für die nachfolgenden Generationen in der Kollegienkirche reichte bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts.

Insgesamt konnten innerhalb der Kollegienkirche Hinweise auf 83 Grabplatten sowie 38 Epitaphien dokumentiert werden, die zum großenteil im 17. und 18. Jahrhundert errichtet wurden. Nicht alle dieser Grab- und Gedächtnismale haben die Zerstörung der Kirche und die nachfolgende Einlagerung überstanden, dennoch zeugen die erhaltenen Denkmale von der einstigen Ausgestaltung des Kirchenraumes und der Sepulchralkultur der Universität.

Blick in die Kollegienkirche um 1890 mit an den Wänden angebrachten Epitaphien.
Grabplatte von Ortolph Fomann dem Jüngeren
Rekonstruktion der Farbigkeit der Grabplatte.