Adrian Beier
Am 09.06.1600 in Glauchau geboren, studierte Beier Theologie und Philosophie in Jena, Leipzig und Erfurt. 1619 erwarb er an der Universität Jena den Titel des Bakkalaureus, 1622 folgte der Magister und 1630 mit der Habilitation die Berechtigung Vorlesungen an der Philosophischen Fakultät zu halten.
Von 1626 bis 1672 war er Pfarrer der St. Nikolai-Kirche von Lichtenhain, zeitgleich wurde er als Diakon an die Stadtkirche St. Michael berufen. Das Amt des Diakons, ab 1635 Archidiakon, übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1678 aus.
Neben seiner Arbeit als Diakon der Stadtkirche, Dekan und Professor der philosophischen Fakultät der Universität Jena, schrieb Beier seit 1641 an seinem Athenae Salanae. Das später in 23 Quartbände gebundene Manuskript (Ms. Prov. q. 13-30, wobei Ms. Prov. q. 19a und Ms. Prov. q. 25/1 lediglich die gesondert gebunden Inhaltsangaben für Ms. Prov. q. 19 und Ms. Prov. q. 25 enthalten) umfasst 9815 Blatt, überwiegend zweispaltig und in Latein beschrieben. Neben detaillierten Beschreibungen Jenas, der Universität und historischer Ereignisse enthalten die Bände Abschriften von Universitätsprogrammen und Verordnungen sowie vereinzelt Druckschriften. Dem ersten Band (Ms. Prov. q. 13) vorgebunden finden sich zwei lateinische Schreiben, eines von Johann Michael Dilherr, eines von Friedrich Hortleder.
Mit seinen Beschreibungen von Jena (Architectus Jenensis, [Jena] 1781), des Jenaer Umlandes (Geographus Jenensis, Jena 1665) sowie den Personalbeschreibungen der Jenaer Geistlichen, Lehrer, Rektoren, Professoren und Promovierten der Universität Jena (Syllabus Rectorum, [Jena] 1659) schuf Beier ein breites Fundament für nachfolgende Chronisten und Historiker bis in das 20. Jahrhundert. Seine gern zitierten, umfangreichen Beschreibungen und Angaben zum Universitätsalltag beanspruchen eine hohe Glaubwürdigkeit und trugen zum Selbstverständnis und Erinnerungs-Programm der Universität bei.