Archäogenetik

Das Forschungsfeld der Archäogenetik befasst sich mit der Analyse von Erbgut (DNA), das aus archäologischem Material wie z.B. menschlichen Überresten gewonnen wurde. Daraus lassen sich nicht nur Verwandtschaftsbeziehungen und in großem Maßstab sogar Wanderbewegungen früherer Populationen rekonstruieren. Es ist auch möglich Krankheitserreger zu identifizieren und näher zu untersuchen, die die Menschen zu Lebzeiten befallen und vielleicht sogar getötet haben.

Eine Krankheit, die im europäischen Mittelalter Millionen Todesopfer gefordert hat, war die Pest. Die Archäogenetik konnte im Rahmen mehrerer Studien das Erbgut des damaligen Pesterregers studieren und mit heutigen Varianten der Pest vergleichen. Darüber hinaus ist das Ziel weitere Krankheitserreger zu identifizieren, die die Menschen heimgesucht haben.

Noch lange nach dem Schwarzen Tod in der Mitte des 14. Jahrhunderts kam es immer wieder zu zahlreichen Pestausbrüchen in ganz Europa. Für einige dieser Ausbrüche aus unterschiedlichen Zeiträumen (b) konnte das Erbgut des Pesterregers aus Überresten der Opfer gewonnen und analysiert werden. Auch Jena wurde von der Pest und anderen epidemischen Krankheiten getroffen. Genetische Analysen hierzu stehen noch aus (Quelle: https://doi.org/10.1038/s41467-019-12154-0).