Epitaphien

Auch über 20 figürliche und vegetabile Schnitzwerke, welche einst die Epitaphien in der Kollegienkirche schmückten, haben sich erhalten. Die Zerstörung der Kirche, Klimaschwankungen sowie die Bergung der Objekte ohne einhergehende Konservierung führten u.a. zu Schäden, Verschmutzungen und starkem Materialabbau.  
Die einst zum Epitaph für Ortolph Fomann den Älteren gehörige Schnitzfigur „Putto mit Totenschädel“ aus dem 17. Jahrhundert wird derzeit kunsttechnologisch untersucht, dokumentiert und konservatorisch behandelt. Der Träger aus Laubholz zeigt verschiedene Werkzeugspuren, sodass sich eine Bearbeitung mit Stech- und Hohlbeiteln an einer Werkbank mit Figurenschraube nachvollziehen lässt. Das Holz wurde anschließend aufgeraut, weiß grundiert, farbig bemalt sowie partiell mit Blattmetall vergoldet. Die aus Grundierung, Malschicht und Vergoldung bestehende, sogenannte Fassung ist heute nur noch fragmentarisch erhalten und zeigte sich verschmutzt sowie aufgrund starken Bindemittelabbaus sehr brüchig mit vielen aufstehenden und losen Bereichen. Nach einer abgeschlossenen Konsolidierung, also Festigung der Fassung, erfolgt zurzeit eine feuchte Oberflächenreinigung, die die ursprüngliche Farbigkeit zumindest fragmentarisch wieder nachvollziehbar macht.  

Kartierung der Schadensbilder an der Epitaphfigur (Foto: G: Grond, FSU Jena)
Epitaphfigur "Putto mit Totenschädel" im Zustand vor der Konservierung (Foto: G. Grond, FSU Jena).
Epitaphfigur "Putto mit Totenschädel" im Zustand nach der Konservierung (Foto: G. Grond, FSU Jena).