Grabbeigaben

Vom Verstehbarmachen und Erhalt der Objekte

Persönliches aus Grüften und Gräbern

Die große Zahl überwiegend persönlicher Gegenstände zeugt von einer beeindruckenden Materialvielfalt, darunter Metalle, Keramikarten und natürliche Werkstoffe. Schmuck, Degen, Holzkämme, Schminkpinsel, farbig gefasste Ledereinbände von Büchern etc. sind nur wenige private Dinge, die bereits zu Lebzeiten in Benutzung waren.

Ausdruck der Bestattungssitte ledig Verstorbener sind die Totenkronen und –kränze, die aus einer Fülle verschiedenster Materialien gefertigt wurden – feinen, nach floralem Vorbild gewundenen Metalldrähten, (vergoldeten) Gewürznelken, Glasperlen und echten Blumen.

Totenkrone mit eingeflochtenen vergoldeten Gewürznelken (Foto: I. Przemuß, FSU Jena).
Erhaltener Ledereinband eines Buches in Herzform (Foto: I. Przemuß, FSU Jena).
Buchbeschlag aus Bronze (Foto: I. Przemuß, FSU Jena).

Moderne Technik trifft auf altes Zinnober

Die jahrhundertelange Lagerung im Boden führte an fast allen Gegenständen zu Schäden: Bruch, Deformation, Korrosion und Materialabbau. Die dadurch herrührende Veränderung der Beschaffenheit der Fundobjekte, macht eine eingehende Untersuchung, Konservierung und Restaurierung sowie Dokumentation notwendig.

Die Analyse und Freilegung der Objektoberflächen erfolgt ausschließlich unter Zuhilfenahme moderner Mikroskope. Damit sind die Identifizierung und Auswertung der verwendeten (Rohstoff-)Materialien und Handwerkstechniken sowie die Präparation von Holz- und Textilreste möglich. Feinstrahltechnik ermöglicht die Freilegung feinster Zierelemente auf Metalloberflächen und externe Analyseverfahren die Ansprache verwendeter Farbpigmente und Metalllegierungen.

Vorzustand eines Schlüssels (Foto: I. Przemuß, FSU Jena).
Zustand des Schlüssels nach der Restaurierung (Foto: I. Przemuß, FSU Jena).